Das beauftragte Klimagutachten der Stadt Worms bestätigt die Befürchtungen der Inititative Klimaschutz Mittelhahntal
Das ausführliche Klimagutachten legt dar, dass durch die Bebauung des Mittelhahntals die Hitzebelastung der Wormser Innenstadt in warmen Sommernächten um mehrere Grad zunehmen würde.
Gesicht zeigen für den Erhalt des Mittelhahntals
Radfahrer merken es sofort: Es ist dort kühler, „luftiger“ und leiser.
Ein Gewerbegebiet im Mittelhahntal würde eine wichtige Frischluftschneise zerstören, wertvolle Ackerflächen versiegeln und mehr Verkehr anziehen.
Ältere Menschen leiden besonders unter lang anhaltenden Hitzeperioden. In unserer Stadt beträgt der Anteil von Menschen über 60 Jahren ca. 25 % der Bevölkerung. Tipps für das Verhalten bei Hitze sind eine gute Sache. Aber: Die Stadt Worms gehört zu den wärmsten und trockensten Gebieten Deutschlands und braucht gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung weiterhin die frische Luft aus Westen und somit ein unverbautes Mittelhahntal.
Das Mittelhahntal bringt frische Luft nach Worms. Die brauchen besonders alle Beschäftigten, die draußen arbeiten müssen! Auch deshalb darf es nicht bebaut werden!
Für mehr Gewerbesteuereinnahmen braucht es nicht immer mehr Gewerbegebiete, sondern eine kluge Wirtschaftspolitik. Die Wormser Innenstadt braucht frische Luft. Deshalb verbietet sich eine Bebauung des Mittelhahntal.
Die Mitglieder des Stadtrats mögen auf das deutliche Votum ihrer Bürger hören.
Worms braucht Frischluftschneisen.
Deswegen bin ich gegen ein Gewerbegebiet im Mittelhahntal.
In und um Worms wurden schon riesige Flächen durch Billiglohngewerbe versiegelt, was der Stadt mehr schadet als nutzt. Das Mittelhahntal muss als Klimaanlage für die Innenstadt bleiben!
Angesichts des Klimawandels sollte die Kaltluftschneise im Mittelhahntal erhalten bleiben. Ich appelliere an die Mitglieder des Stadtrats, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ein Gewerbegebiet dort abzulehnen. Leben ist wichtiger als Profit!
„Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber Schaden nimmt an seinem Leben?“ (Matthäus 16,26)
Hier ernte ich die ersten Bioäpfel vom Hohen Stein. Lasst uns das Kleinod Mittelhahntal auch erhalten!
Mehr als 600 ha Fläche sind in Worms seit den 80er Jahren für Industrie und Logistik versiegelt worden. Ich fordere den Erhalt der wertvollen landwirtschaftlichen Flächen, denn hier wächst die unverzichtbare Basis unserer Ernährung.
Fläche ist eine endliche Ressource, mit der wir sparsamer umgehen müssen. In Worms sind umfangreiche Potentiale vorhanden, die erst einmal mutig aktiviert werden sollten, bevor am Stadtrand neu gebaut wird. Die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen in urbanen Gebieten mitten in der Stadt - nicht am Stadtrand!
Wer von Gewässern umgeben ist, sollte nicht zu viel Boden versiegeln. Starkregen, die keine Flächen zum Versickern haben, können sehr schnell zu Überflutungen führen.
Die demographische Entwicklung und der Klimawandel werden zu einer Herausforderung für das Gesundheitswesen. Das Mittelhahntal als Frischluftschneise zu erhalten, ist ein Investition in die Gesundheit der Wormser Bürgerinnen und Bürger. Gesundheit ist das wichtigste Gut im Leben.
Die Klimakrise erfordert von uns ein völliges Umdenken inmitten dieses Zeitenwandels. Ein Weiter so bei der Planung von Bau- und Gewerbegebieten kann es deshalb nicht geben. Die politisch Verantwortlichen scheinen nicht zu verstehen, dass sie einer großen Verantwortung gerecht werden müssen. Es gibt keine andere Wahl, als auf das Gewerbegebiet Mittelhahntal zu verzichten
Der Abfluss der dort entstehenden Kaltluft zur südlichen Innenstadt und zur Karl-Marx-Siedlung würde durch Gebäude eingeschränkt und als Folge Wärmeinseln relevant verstärkt. Die dadurch gesteigerte hitzebedingte
Sterblichkeit verletzt das Grundrecht der Wormser auf Gesundheit. Dieser Standort ist daher ungeeignet.
Es ist aberwitzig, auf unsere aufgeheizten Plätze ein paar grüne Inselchen zu setzen – und andererseits soll eine der letzten Grünflächen der Stadt versiegelt werden …
Eine weitere Aufheizung der Stadt wäre die Folge.
Wenn wir den Klimaschutz wollen, müssen wir sofort damit anfangen. Gegen die Bebauung des Mittelhahntals und für ein besseres Klima!
Unsere Innenstädte brauchen Frischluft, damit sie nicht ersticken. Worms hat nur noch eine Frischluftschneise und die darf nicht bebaut werden. „Rettet das Mittelhahntal"
Unterschriften
Die Übergabe der Unterschriften an Oberbürgermeister Adolf Kessel
fand am Freitag, 03. November um 15:00 Uhr am Rathaus statt. 130 Unterstützer der Klimainitiative kamen vor dem Rathaus zusammen, um OB Kessel die gesammelten Unterschriften für den Einwohnerantrag zu überreichen.
Unterschriften
Worms plant ein großes Gewerbegebiet im Mittelhahntal
Die Stadt Worms plant die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes im Südwesten der Stadt. Es geht um eine Größe von bis zu 42 Hektar (420.000 m²) - bei Einbezug der drittgrößten zusammenhängenden Waldfläche von Worms. Das Mittelhahntal genannte Gebiet ist geprägt durch kleinteilige Ackerflächen, einen Wald mit Baum- und dichtem Buschbestand sowie eine Kleingartenkolonie. Es grenzt direkt im Südwesten an unsere Innenstadt, im Norden an die B47 und im Süden an das Renolit-Gelände an.
Quelle: Maps Data, ©Google 2021 (bearbeitet)
Das Gewerbegebiet blockiert die Kaltluftzufuhr
Wir alle wissen, dass die Klimaerwärmung insbesondere in unseren Städten zu unerträglichen und gesundheitlich gefährlichen Hitzeentwicklungen führt. Gerade der Sommer 2022 hat uns wieder gezeigt, dass schon die jetzige Situation kaum tragbar ist und mit einem Hitzeaktionsplan für die Bürger erträglich gemacht werden soll. Aber immer weniger Bäume in den Städten, mehr versiegelte Flächen und die Vernichtung der letzten Frischluftzufuhr der Innenstadt sprechen eine andere Sprache.
Gerade in heißen, windstillen Sommernächten, kühlt sich die Luft über den Feldern im Westen von Worms ab. Diese Kaltluft fließt langsam, bodennah in die Wormser Innenstadt und kühlt sie herunter. Alle Hindernisse auf diesem Weg stauen die Kaltluft auf und verhindern den Abfluss in die Innenstadt. Diesen Effekt kann jeder einmal beobachten, der in der Sommernacht aus der Stadt heraus geht und an dem unteren Ende eines Feldes die angenehm, leicht kühle Luft verspürt.
Quelle: Landschaftsplan der Stadt Worms, Fachplan 5 Klima/Luft (bearbeitet)
Diese Verbände, Vereine und Gruppen
sind gegen das Gewerbegebiet im Mittelhahntal
Das Gewerbegebiet vernichtet
Landwirtschaft, Kleingärten, Natur & Naherholung
Aber es ist nicht nur das Innenstadtklima, was uns das Mittelhahntal wertvoll macht. Spätestens mit dem Krieg in der Ukraine wissen wir wie wichtig die Nutzung von guten Böden für die Landwirtschaft ist. Auf den besonders fruchtbaren Böden wachsen viele wertvolle Lebensmittel z.B. Kartoffeln, Weizen und Rüben. Wird diese riesige Fläche versiegelt, dann ist der fruchtbare Boden für immer verloren! Der Regen kann nicht mehr versickern und neues Grundwasser bilden.
Nicht zuletzt die Nutzung als stadtnahes Gebiet für Spaziergänger, die vielfältige Kleingartenstruktur und das für die Tier- und Pflanzenwelt wichtige Waldgebiet sollten für uns Anlass sein, das Gebiet zu erhalten.
Die Umweltschutzverbände Nabu und BUND, die Kreisgruppe der Jäger, der Kreisverband Worms der Grünen, SPD Worms-Süd sowie die Jusos Worms setzen sich dafür ein, dass nicht wieder eine wichtige stadtnahe Fläche der Erweiterung von Logistikunternehmen oder ähnlicher großflächiger Gewerbebetriebe geopfert wird.
Wir haben im letzten Jahr viele Gespräche mit Wormser Parteien und anderen Gruppierungen geführt und insbesondere bei jüngeren Vertretern, direkt Betroffenen und umweltnahen Gruppierungen viel Zuspruch erhalten. Und auch die Wormser Presse hat das Thema immer wieder in unser Bewusstsein gerückt
Wir konnten erreichen, dass bis zur Erstellung eines neuen Klimakonzeptes die Auswirkungen auf das Stadtklima detailliert untersucht und keine weiteren Entscheidungen bezüglich dieser Gewerbefläche gefällt werden.
Bedrohte Tier- und Pflanzenwelt
Täglich werden Äcker und Biotope in Rheinland-Pfalz in der Größenordnung von bis zu drei Fußballfeldern versiegelt. Dieser Verlust an Lebensraum bedroht zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. In einem siedlungsnahen Bereich, wie hier im Mittelhahntal, zudem mit naturnah bewirtschafteten Schrebergärten, finden zahlreiche Tiere auf der Feldflur und der Randzone des Waldes gute Bedingungen zum Leben. Genannt sei hier das Reh, das in Gruppen im Gebiet umherstreift und ausreichend Nahrung im und um das Robinienwäldchen, auf der Lichtung am Wald und den Ackerrandstreifen findet. Zudem suchen die Tiere Schutz im dichten Gehölz, das im gesamten Gebiet Bestand hat.
Auch Füchse und Feldhasen nutzen diese Strukturen. Sie sind um und auf den Äckern unterwegs, um Nahrung zu suchen und ihren Nachwuchs zu versorgen.
Nagetiere, wie Wühlmaus und Haselmaus, Siebenschläfer und Gartenschläfer, das Eichhörnchen und nicht zuletzt der Igel, allesamt Tiere, die aufgrund des Klimawandels und der vorhandenen Umweltgifte unter erschwerten Lebensbedingungen existieren, finden gute Bedingungen im Mittelhahntal.
Das Gezwitscher der Vögel ist allen aufmerksamen Spaziergängern des Mittelhahntals bekannt. Heimische Vogelarten sind hier zu hören, genannt an der Stelle seien zahlreiche Namen derer, die ihr Zuhause im Mittelhahntal finden: Amseln, Grünfinken und Buchfinken, Blaumeisen und Kohlmeisen, Mönchsgrasmücke, Feld- und Haussperling, Zilpzalp, Zaunkönig, Nachtigallen, Grauammern und der Buntspecht, zudem Rotkehlchen und Heckenbraunelle. Gut sichtbar sind unter anderem der Eichelhäher, Dohlen, Elstern, Saatkrähen, Turmfalken, Rotmilane und Fasane. Experten konnten auch schon Steinkauz und Waldohreulen sichten.
In der Nacht sind Fledermäuse am Himmel zu sehen, offenbar findet sich hier auch das Große Mausohr.
Nicht zu vergessen und auch hier zu benennen ist die Vielfalt an Tag- und Nachtfaltern. Besonders schön anzusehen auf den Wildkräutern der Ackerrandstreifen und in der Lichtung sind hier Distelfalter, Bläuling-Arten, Feuerfalter, Großer Fuchs, Kohlweißling-Arten, Perlmuttfalter-Arten, Schachbrettfalter und Zitronenfalter und sogar der Schwalbenschwanz.
Viele kleine Bodenlebewesen sind bei einer Versiegelung akut gefährdet. Käfer, Spinnen, Florfliegen, Grashüpfer, Ameisen und Tausendfüßler beispielsweise finden keinen Raum mehr und unterirdisch sind Tiere wie der Regenwurm und Fadenwürmer dem Tod geweiht.
Nicht nur im Gras findet die Tierwelt Unterschlupf und Nahrung. Neben der dort gelebten Symbiose finden sich auf den Blüten der Wildkräuter eine grundlegende Versorgungssicherheit für die Insektenwelt, für Spinnen, Käfer und andere Kleinlebewesen.
Hier leben viele Tierarten
Bilder von: Robert Radtke
Bilder von: Daniel Fröhlich
Genannt sind hier an Flora zum Beispiel Schafgarbe, Malven, Distelarten, Taubnessel und Efeu-Ehrenpreis. Auch Blüten und Früchte des Schlehdorns, der Wilden Brombeere, der Mahonie und Wildkirsche, ebenso der Mirabellen- und Scheinakazienbäume sorgen für ein einzigartiges Nahrungsvorkommen in diesem wertvollen Gebiet.
Honig aus dem Mittelhahntal
Regelmäßig fliegen hier die Honigbienen auf den Flächen und sorgen für den leckeren Mittelhahntal-Honig.